Dr. Michael Heinzelmann, Deutsches Archäologisches Institut Rom Un nuovo progetto di prospezioni geofisiche in aree non ancora scavate all'interno della città
Seit dem Ende der systematischen Grossflächengrabungen in Ostia ist der Bestand des freigelegten Stadtgebietes mit einer Fläche von rund 40 ha, entsprechend ca. 50-60% der ursprünglichen Bebauung, praktisch unverändert geblieben. Das Deutsche Archäologische Institut Rom möchte nun in einem quasi experimentellen Projekt untersuchen, inwieweit der grossflächige Einsatz der modernsten zur Zeit verfügbaren geophysikalischen Prospektionsmethoden neue Erkenntnisse zur Besiedlungsstruktur der unausgegrabenen Stadtbereiche beisteuern kann.
Ergänzend beteiligt sich das Institut für Photogrammetrie und Fernerkundung der TU München mit dem Ziel der Erstellung eines computergestützen, dreidimensionalen Geländemodells, in welches die Ergebnisse der geophysikalischen Untersuchungen und der Luftbildauswertung projeziert werden können, um u.a. eine Korrelation der Ergebnisse mit auffälligen Geländestrukturen zu ermöglichen und auch eine Vorstellung über potentielle Mauerhöhen bzw. Schuttmassen zu gewinnen.
Eine erste Kampagne wurde im August 1996 unter der Beteiligung des Geophysikers Herrn Dr. Helmut Becker vom Landesamt für Denkmalpflege Bayern durchgeführt, der ein neu entwickeltes Cäsiummagnetometer zum Einsatz bringen konnte. Bei diesem ersten Test konnte in nur 14 Tagen die gesamte Regio V mit einer Fläche von ca. 15 ha untersucht werden.
Die Endauswertung ist zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht abgeschlossen, doch es zeigte sich, dass sich bei diesem Verfahren sämtliche Gebäude, die vorwiegend aus Ziegeln bestehen hervorragend, teilweise bis in die einzelnen Räume prospektieren lassen. Den spektakulärsten Fund bildete hierbei eine grosse frühchristliche Basilika mit Atrium und Baptisterium (Gesamtlänge ca. 80m, Breite ca. 25m) im Innern der Stadtmauer in unmittelbarer Nähe zum Tor der Via del Sabazeo. Sie kann aufgrund ihrer Lage und Grösse mit einiger Wahrscheinlichkeit als die von Konstantin gestiftete Bischofskirche angesprochen werden.
Die Untersuchungen sollen 1997 unter mithilfe eines Spezialisten für elektrische Widerstandsmessung vertieft und auf die Regio III ausgedehnt werden.